L U N A
Unser Mond ist für die Menschen schon immer bedeutsam und interessant
gewesen. Er gilt als Regent der Nacht,
obwohl er tagsüber genauso häufig am Himmel steht wie nachts.
In der Antike zählte er zu den sieben "Planeten".
Aus Tradition sagen wir noch heute "der Mond", obwohl wir schon seit
fast 400 Jahren wissen, dass er nicht
der einzige Mond ist, und wir meinen damit den Erdmond, "unseren" Mond,
einen Mond unter zig Monden
unseres Sonnensystems, die hier in dieser Reihe behandelt werden sollen.
Einen echten Namen hat der
Erdmond zwar nicht, aber mit dem lateinischen Namen Luna
nach der gleichnamigen Mondgöttin
wird er noch am häufigsten bezeichnet, und auch wir wollen dies
hier tun.
Es ließe sich noch viel Unastronomisches über Luna
sagen, aber das überlassen wir lieber anderen.
Denn auch in astronomischer Hinsicht nimmt Luna
eine Sonderstellung ein: sie ist der einzige Mond
des Planeten Erde, die zusammen mit Luna
einen Doppelplaneten bildet - den einzigen unseres
Sonnensystems. Zwar liegt der gemeinsame Schwerpunkt noch innerhalb
der Erdkugel, aber
Lunas Masse ist mit 1/81 der Erdmasse
im Vergleich zu anderen Monden groß.
Luna hat einen Durchmesser von 3475
km (27 % des Erddurchmessers) und ist damit
der fünftgrößte Mond im Sonnensystem.
Ihre große Bahnhalbachse (mittlere Entfernung zum Planeten)
beträgt 384403 km, das entspricht
ca. 60 Erdradien. Ihre (siderische) Umlaufzeit beträgt mithin
27,32 Tage. (Die siderische
[fixsternbezogene] Umlaufzeit gibt dabei die Zeit an, die vergeht,
bis der Mond wieder in
Richtung des gleichen Fixsterns steht wie vor dem Umlauf um den Planeten.
Da sich aber
in dieser Zeit der Planet auf seiner Bahn um die Sonne selbst ein Stück
weiterbewegt,
ist danach, vom Planeten aus gesehen, die Sonne nicht mehr in der gleichen
Richtung
wie vorher. Daher gibt es neben der siderischen auch noch eine sogenannte
synodische
Umlaufzeit, die angibt, wie lange der Mond, wenn er vom Planeten aus
gesehen in
Richtung der Sonne steht, braucht, um wieder in Richtung Sonne zu stehen,
bzw.
wieviel Zeit zwischen zwei aufeinanderfolgenden Neumonden [oder Vollmonden]
vergeht.) Die synodische Umlaufzeit Lunas
beträgt 29,53 Tage.
Wie die meisten Monde dreht sich Luna
neben ihrer Drehung um die Erde außerdem in der
gleichen Zeit einmal um ihre eigene Achse, wie sie zu einem Umlauf
um ihren Planeten
benötigt. Daher wendet sie der Erde stets dieselbe Seite zu.
Das Erde-Luna-System ist wahrscheinlich durch eine streifende Kollision
zwischen einer Protoerde
und einem etwa marsgroßen Körper entstanden, wobei der Großteil
der Materie in einen neuen
Zentralkörper - die Erde - aufging, während sich aus der
restlichen Materie zunächst eine
Scheibe (oder ein Ring) um die Erde bildete. Ein Teil dieser Scheibe
kondensierte danach
und verdichtete sich innerhalb von etwa 10000 Jahren zu einem Mond
- Luna.
Das übrige Scheibenmaterial fiel währenddessen auf die Erde
zurück.
LUNA in Kürze
Entdeckungsjahr | ? |
Entdecker | ? |
Durchmesser | 3475 km |
Rang | (einziger) |
Große Bahnhalbachse | 384
403 km =
ca. 60 Erdradien |
Umlaufzeit | 27,32 Tage |
Besonderheit | Doppelplanet |
Hast Du noch Fragen an die Webmaster? Dann schreib uns! Wir antworten!
Dies war unsere Luna. Als nächstes erwarten Euch hier die Marsmonde. Seid gespannt auf
Phobos & Deimos
Quellen:
- Durchmesser: Bills, B. G. und Ferrari, A. J.: "A harmonic analysis of lunar topography", Icarus 31 (1977), S. 244-259 - Große Bahnhalbachse: Microsoft Encarta Online Encyclopedia (2003) - Umlaufzeit: Standish, E. M.: "Approximate mean ecliptic elements of the Lunar orbit", Jet Propulsion Laboratory - Interoffice Memorandum 312.F-01-004 (2001) |